Drum & Dran – die Cover Serie
Das Magazin „brand eins“, Heft 12, Dezember 2017
In dieser Reihe stelle ich Ihnen meine neuesten Fundstücke aus internationalen Presseshops vor. Auf meinen Streifzügen ist mir bereits zum Jahresende der Titel des Wirtschaftsmagazins „brand eins“ aufgefallen. [Florian Wagner]
Erster Eindruck und Plakativität
Das Cover ist formal absolut simpel – formatfüllender roter Hintergrund, obligatorischer Titelschriftzug, große grüne Headline, Zeile mit dem Schwerpunktthema der Ausgabe und ein paar Funktionselemente, fertig. Aufgabe erfüllt, das springt ins Auge und ist mutig. Und es deckt sich nebenbei prima mit dem Anspruch des Blattes als Format für eine innovative, risikobereite und schnelle Zielgruppe.
Look
Form follows function: Die Gestaltung verlässt sich auf Typografie und Farbe. Genau richtig, um die gewünschte Wirkung bei mir als Betrachter zu erzielen. Mehr dürfte es auch gar nicht sein – die Kunst des Weglassens. Der Schriftmix setzt auf die Hausschrift Sabon und als Headline kommt eine fette Futura zum Einsatz. Letztere bildet farblich einen Komplementärkontrast zum roten Hintergrund.
Konzept und Kommunikation
Und jetzt erkläre ich auch, warum ich den „brand eins“-Titel der Weihnachtsausgabe erst im April bespreche. Ja klar, die Zeit rennt. Aber nicht nur das. Mit einem frappierend einfachen Kniff gelingt es den Blattmachern, mich zu überraschen. Der Erscheinungstermin genügt, um das grün-rote Cover arglos mit Weihnachten zu assoziieren. Der zweite Blick erstaunt mich dann umso mehr: Denn die Headline wünscht: „Frohe Ostern!“ Mit einem Schmunzeln wird mir zweierlei klar. Zum einen bin ich Opfer meiner Denkmuster geworden und zum anderen heißt der Themenschwerpunkt „Überraschung“.
Chapeau – in meinen Augen ein Volltreffer! Ich finde, dem Themenschwerpunkt folgend, kann man diese Ausgabe getrost erst im April besprechen ;-)
Wer und was dahinter steckt
Magazin: brand eins
Genre: Wirtschaft
Verlag: brand eins Verlag GmbH & Co. oHG
Herausgeber: brand eins Medien AG
Chefredakteurin: Gabriele Fischer
Art-Direktor: Mike Meiré
Erscheinungsweise: monatlich
Auflage: circa 85.000 Exemplare
www.brandeins.de
Warum diese Serie
Wenn es Redaktionen gelingt, ihre Inhalte als Cover auf den Punkt zu bringen, begeistert uns das. Glückt es den Machern gleichzeitig, Stil und Haltung der Publikation zu vermitteln entsteht etwas Besonderes: Solche Titel werden zum Gesicht und zur Seele einer Publikation, sie haben Kultpotenzial und emanzipieren sich von der ursprünglichen Rolle als Verkaufsinstrument. So verstanden spielt Covergestaltung für uns in der gleichen Liga wie Plakatkunst.