Visions of Home – das neue Science-Fiction-Magazin
/Visions – eine Welt voller Möglichkeiten
„Science Fiction ist nicht die Antwort auf das, was passieren wird, sondern darauf, was passiert, wenn.“ Dieses Zitat aus dem Vorwort der gerade erschienen ersten Ausgabe von „Visions“ bringt das Konzept auf den Punkt. Mathieu Triay, der Redakteur, Gestalter und Herausgeber in Personalunion, unternimmt mit seinem englischsprachigen Magazin einen spannenden Versuch: Er setzt das literarische Genre der wissenschaftlichen Fiktion als Denkanstoß ein. [von Florian Wagner]
Eine Anregung zum kritischen Träumen und Denken
„Visions“ vereint Beiträge von Träumern und Denkern wie Schriftstellern, Forschern und Designern, die Zukunftsszenarien entwerfen und dazu einladen, in ihre Gedanken einzutauchen – und sich damit kritisch zu beschäftigen. Triay’s Textauswahl illustriert, welche Möglichkeiten vor uns liegen, wenn wir uns für die eine oder die andere Abzweigung auf dem Weg zum „Fortschritt“ entscheiden.
Dabei verfolgt „Visions“ einen monothematischen Ansatz. So widmet sich die erste Ausgabe dem Thema Zuhause und Heimat. Diese Begriffe belegen wir mit den unterschiedlichsten Bedeutungen. Für die einen sind es konkrete Orte, für andere Freunde und Familie. Wieder andere verbinden mit Zuhause und Heimat eine Haltung oder Erinnerungen.
„Jetzt ist es an der Zeit für eine Neubewertung: Science Fiction ist ein Werkzeug für kritisches Denken und kritisches Träumen. Es gibt keinen Science-Fiction-Leser. Es gibt nur Menschen, die sich wundern.“ Mathieu Triay (Visions, Vorwort Ausgabe 1)
Der Mann hinter dem Magazin
Mathieu Triay bezeichnet sich selbst als „kreativen Technologen“. Auf der Grundlage von Informatik, Design und Nutzererfahrung entwickelt der Freiberufler digitale Erlebnisse. Aktuell beschäftigt er sich für die BBC mit der Zukunft der Online-Nachrichten – und arbeitet an der nächsten „Visions“. Ich drücke die Daumen, dass dieser zweite Ausflug in die analoge Welt ein ebenso inspirierendes Erlebnis wie die erste Ausgabe wird.
Ein Konzept, das in die Zeit passt
Ich finde das Experiment sehr spannend, das „Visions“ hier unternimmt. Nämlich dem oft als trivial abgetanem Genre Science Fiction eine neue, überraschende Aufgabe als Motor für kritisches Träumen und Denken zu geben. Die nächste Ausgabe beschäftigt sich mit Menschlichkeit. Sie wird zeigen, ob es gelingt, das Niveau zu halten und ob der Ansatz in Serie hält, was er verspricht.
Aber egal, wohin sich die Publikation entwickelt: Für mich passen die dahinterstehenden Gedanken hervorragend in unsere aufgeregte Zeit, in der wir vor vielen komplizierten und äußerst grundsätzlichen Herausforderungen stehen. Weder Ignoranz noch Panikmache oder gar Fundamentalismus sind gute Ratgeber, wenn es darum geht, eine positive Zukunft zu gestalten. Wir brauchen einen offenen Wettbewerb guter und besserer Ideen, der dazu führt, dass wir uns kreativ und kompetenzübergreifend mit Chancen und Risiken auseinandersetzen. Und genau hier könnte „Visions“ wertvolle Impulse geben.
Visions of Home
Verlag: Atelier Triay Ltd.
Redakteur, Herausgeber und Gestalter: Mathieu Triay
Umfang: 258 Seiten, in Englisch
Preis: £ 12,99 (plus Versand)
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